Samstag, 24. Januar 2009
 
Aktion gegen AKW-Finanzierung durch Erste Bank PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Greenpeace   
Donnerstag, 6. März 2008

Heute mauerten Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace den Haupteingang der Erste Bank-Zentrale am Graben in der Wiener Innenstadt zu. Damit protestierten die Greenpeace-Aktivisten gegen die Beteiligung der österreichischen Bank an der Finanzierung von zwei neuen Reaktoren im slowakischen Atomkraftwerk Mochovce.

„Die überwältigende Mehrheit der Österreicher ist gegen Atomkraft, die Erste Bank dagegen will mit dem Geld ihrer Kunden ein unsicheres Atomkraftwerk vor den Toren Wiens finanzieren“, erläutert Jurrien Westerhof, Energie-Experte von Greenpeace. „Wir verlangen von der Erste Bank also, dass sie umgehend aus der Finanzierung des AKW Mochovce aussteigt“, so die Greenpeace-Forderung.

Die Erste Bank ist Teil eines Konsortiums, das die Errichtung von zwei neuen Reaktoren in Mochovce finanzieren will. Bereits vor einem Jahr beschlossen die slowakische Regierung und der italienische Energie-Multi ENEL, Eigentümer des slowakischen Kraftwerksbetreibers SE (Slovenské elektrárne), diesen Reaktor-Neubau.

Derzeit sind am AKW-Standort Mochovce zwei Reaktoren des Typs WWER 440-213 in Betrieb, einer veralteten sowjetischen Reaktorart aus den frühen 1970er-Jahren. Zwei weitere Reaktoren desselben Typs sollen nun neu gebaut werden und entgegen gängiger Sicherheitsnormen sollen diese beiden Meiler keine Containment-Schutzhülle erhalten. „Bereits ein Flugzeugabsturz auf das Atomkraftwerk würde mit ziemlicher Sicherheit eine nukleare Katastrophe auslösen, und das gerade einmal 150 Kilometer von Wien entfernt“, warnt Greenpeace-Sprecher Westerhof.

Zudem basiert die Entscheidung, das AKW Mochovce auszubauen, auf einem Beschluss der damaligen tschechoslowakischen Regierung aus dem Jahr 1986. Auch alle Sicherheitsbescheide und technischen Genehmigungen stammen noch von damals. Die aktuelle slowakische Regierung und die italienische ENEL halten an diesen Beschlüssen fest, obwohl es unter der kommunistischen Führung weder Umweltverträglichkeitsprüfungen noch Mitspracherechte für die Bevölkerung gab.

Greenpeace kritisiert dieses Vorgehen aufs Schärfste: „Allein die Missachtung von internationalem Umweltrecht sollte für die Erste Bank Grund genug zum Ausstieg aus der Atomkraft-Finanzierung sein“, so Westerhof abschließend, „denn ein heimisches Unternehmen wie die Erste Bank darf einfach keinen Profit aus der Risikotechnologie Atomkraft schlagen.“


Weitere Infos und Protestmöglichkeiten: http://www.greenpeace.at/5497.html

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